Interbankensystem

Was ist das Interbankensystem?

Als Interbankensystem bezeichnet man ein weltweit agierendes Netz verschiedener Finanzinstitute, über welches diese Banken Währungen, Aktien und Anleihen auf einer gemeinsamen Brutto- oder Netto-Basis handeln können. Dieses System dient sowohl den verschiedenen Großkunden als auch den Banken selbst, welche durch den Handel das eigene Risiko steuern und streuen können. Darüber hinaus gibt es verschiedene Interbankensysteme, welche auch im normalen Zahlungsalltag eine wichtige Rolle spielen, unter anderem das niederländische iDEAL-System und das SEPA-Zahlungsverkehrssystem.

Beispiele für Interbankensysteme weltweit

Eines der ersten Interbankensysteme der Welt wurde in den Niederlanden ins Leben gerufen. Unter dem Namen iDEAL haben sich die größten Banken der Niederlande zu einem solchen System zusammengeschlossen. Unter anderem werden über dieses Interbankensystem rund 60 Prozent aller Online-Zahlungen in den Niederlanden abgewickelt. Das deutsche System, welches ebenfalls ein Interbankensystem ist, wird unter dem Namen Giropay geführt. Dieses System hat sich mittlerweile so stark etabliert, dass viele Millionen Nutzer ihre Online-Zahlungen direkt über Giropay abwickeln. Vor allem für Einkäufe in Onlineshops und bei Abo-Angeboten hat sich dieses System bewährt, da sowohl die Kunden als auch die Händler auf eine reibungslose Abwicklung vertrauen können. Solche Interbanksysteme als grundlegendes Mittel zur Zahlungsabwicklung von Online-Zahlungen haben sich in vielen Ländern und auf vielen Kontinenten etabliert und können teils weltweit eingesetzt werden. Auch wenn es vielen Nutzern nicht bewusst ist, bieten diese Interbankensysteme höchste Sicherheitsstandards für den Zahlungsverkehr.

So funktioniert Giropay als Interbankensystem

Bei Abo-Angeboten und anderen Online-Zahlungen wird der Nutzer vom Händler auf die Seite des Online-Banking weitergeleitet. In diesem Fall also auf das Angebot von Giropay. Dort gibt der Nutzer seine Bankdaten ein und bestätigt die Zahlung über die verschiedenen Schnittstellen. Wenn die Zahlung erfolgt ist, wird der Kunde zurück zur Seite des Händlers geleitet. Der Händler erhält zeitgleich die Bestätigung der Zahlung und kann somit den Kauf abschließen. Sowohl der Kunde als auch der Händler wissen also zum Zeitpunkt der erfolgten Transaktion, dass ein Kauf zustande kam. Die hohen Sicherheitsstandards und die zusätzlich schnelle Abwicklung der Transaktionen haben das System sehr schnell etabliert und für eine hohe Akzeptanz bei Händlern und Kunden gleichermaßen gesorgt.

Das SEPA-Zahlungsverkehrssystem – mehr als nur ein Interbankensystem

Das von der Europäischen Union eingeführtes Interbankensystem mit dem Namen SEPA wurde ins Leben gerufen, um Banküberweisungen zwischen Ländern der EU in der Währung Euro zu beschleunigen und zu verschlanken. Mittlerweile sind insgesamt 36 Länder im SEPA-Zahlungsverkehrssystem integriert. Das System erlaubt Interbankenzahlungen innerhalb des gesamten Raums der Europäischen Union, umfasst aber ein deutlich größeres Instrumentarium. Unter anderem wurden gemeinsame Infrastrukturen, Finanzinstrumente und Bankenstandards etabliert, welche den reibungslosen Zahlungsverkehr zwischen Banken in der EU sicherstellen sollen. Durch das Interbankensystem der SEPA wurden unter anderem die Gesamtkosten des Kapitalverkehrs innerhalb der europäischen Länder deutlich reduziert.

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